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Müssen Klimasünder bei Vulkanausbrüchen haften?

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Müssen Klimasünder bei Vulkanausbrüchen haften?

Es ist das alte Lied: Und willst du nicht auf mich hören, dann musst du eben zahlen. Immer wieder kommt die Forderung derer, denen unsere überhastete Energiewende immer noch nicht überhastet genug ist, dass die Industrieländer – als überführte Klimasünder – Schadensersatz in Höhe vieler Milliarden für Naturkatastrophen berappen sollen. Sind die Argumente in der Sache schwach, dann versucht man es eben über diese Drohkulisse mit dem Geld, die Stimmung im Land auf die eigene Weltanschauung zu trimmen, und Schuldgefühle zu stimulieren. Ob man damit überzeugen kann?

Jüngstes Beispiel: Will Frank, Berater der Umweltorganisation Germanwatch (besser: Klimaorganisation, um drängendere Umweltthemen kümmert sich Germanwatch wenn überhaupt, so nur zweitrangig). Die evangelische Nachrichtenagentur epd gibt Frank jetzt in einer Meldung breiten Raum für sein Anliegen, die Deutschen mit Geldforderungen zur Räson zu bringen. Als Beispiel nennt er den Taifun Haiyan, der im vergangenen Jahr auf den Philippinen 6.000 Menschen in den Tod riss und Unsummen an Sachschäden verursachte. Die bedrohten Staaten, heißt es in der Agenturmeldung, hätten einen völkerrechtlichen Anspruch darauf, dass alle Staaten im Rahmen ihrer Möglichkeiten (was heißt das eigentlich?) den Ausstoß von Treinhausgasen verringern. “Tun sie das nicht, dann haften sie”, sagt Frank. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag möge das durchsetzen. Und: “Der Anteil der einzelnen Länder am Gesamtschaden kann geschätzt werden”.

Diese Schätzung würde “Donner und Doria” mal interessieren. Noch wichtiger aber wäre zunächst mal die Frage, ob tropische Wirbelstürme wie Hurrikane oder Taifune überhaupt mit Wills Treibhausgasen in Verbindung zu bringen sind. Denn auch wenn dies noch so oft behauptet wurde und wird, von Fachleuten wie von Laien: Die Empirie sagt uns etwas ganz anderes. Das hat offenbar auch der Weltklimarat IPCC inzwischen mitbekommen. In seinem letzten Sachstandsbericht (AR5) hat er in der wichtigen Zusammenfassung für die

Politiker den gesonderten Paragrafen über die tropischen Wirbelstürme ersatzlos gestrichen. Einfach so. Es wurde höchste Zeit.

Diese Studie hier zeigt unmissverständlich (v.a. die Grafiken im unteren Teil), dass weder die Kraft noch die Anzahl dieser Wirbelstürme seit den 70er Jahren zugenommen hat. Sie zeigt vielmehr das, was Kritiker seit langem feststellten: Hurrikane und Taifune sind Naturereignisse, die sich in Zyklen von mehreren Jahrzehnten verändern, seit vielen tausend Jahren. Seit den 90er Jahren hat sich die Energie der Wirbelstürme im Rahmen dieses Auf und Ab wieder verringert, was sich in abnehmender Anzahl wie auch – im Durchschnitt – ihrer Zerstörungskraft niederschlägt. Auf welcher Basis also fordert der Jurist Will die Industrieländer zu Schadensersatz? Auf reiner Glaubensbasis? Weil doch alle behaupten, der Mensch mache die Hurrikane, und das sei doch sowieso klar?

Mit dem selben Recht könnte er bei jedem Vulkanausbruch, Tsunami oder Meteoriteneinschlag die USA auf Widedergutmachung verklagen. Oder besser noch Deutschland, damit die Energiewende sich hierzulande endgültig selbst überholt. Der Anteil am Schaden “kann geschätzt werden”. Natürlich müssen die Industrieländer helfen, auch finanziell, großzügig. Aber nicht aus einer Schuld heraus.

Und wollen wir wetten? Als nächstes kommen dann wieder die angeblich untergehenden Inseln dran, für die wir auch bezahlen sollen, damit alles noch dramatischer wird. Aber das Thema hatten wir ja gerade.

Donner und Doria


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